Ernährung im Trend – sind „Bio“-Lebensmittel tatsächlich besser ?
Die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln steigt zunehmend, denn immer mehr Menschen wollen sich gesund und gleichzeitig nachhaltig ernähren. Biologische Lebensmittel sollen eine Sicherheit für Umweltverträglichkeit und Gesundheit sein, doch ist das tatsächlich so ?
Leute, die zu Bio-Nahrungsmitteln greifen, glauben, dass die damit ein deutlich besseres Produkt kaufen. Es vermittelt also in erster Linie ein besseres Lebensgefühl. Doch sind diese Lebensmittel tatsächlich nährstoffreicher und somit gesünder oder doch nur ein „Statussymbol“?
Das europäische BIO-Siegel – was steckt dahinter ?
Nicht alles Grüne ist auch automatisch ökologisch oder „biologisch“. Viele Unternehmen setzen auf Begriffe und Slogans wie „kontrollierter und natürlicher Anbau“, um in den Köpfen der Verbraucher ein gewisses Bild zu erzeugen : Das Bild eines Produktes, das gesund für den Körper und gut für die Umwelt ist. Doch wie soll der Verbraucher da tatsächlich den Durchblick behalten ?
Produkte, die den Mindeststandard erfüllen, werden mit einem sechseckigen Bio-Siegel ausgezeichnet.
Um dieses Siegel und das EU-Bio-Logo zu bekommen, müssen Produkte folgende Mindestanforderungen erfüllen :
- Pro Hektar darf nur eine begrenzte Anzahl von Tieren leben.
- Zur Produktion muss auf chemische Dünge- und Pflanzenschutzmittel verzichtet werden.
- Eine artgerechte Tierhaltung ist Pflicht.
- Antibiotika dürfen – außer zu medizinischen Zwecken – nicht zur Anwendung kommen.
- Die Tiere dürfen ausschließlich mit biologischem Futter gefüttert werden.
- Gentechnik ist ebenfalls verboten.
- Biologischer Fisch, der aus Aquakulturen stammt, muss ebenfalls artgerecht gehalten werden und nachhaltiges Futter bekommen.
- In verarbeiteten Nahrungsmitteln dürfen maximal 49 Zusatzstoffe vorkommen. Zum Vergleich : In herkömmlichen industriell verarbeiteten Lebensmitteln sind 316 Zusatzstoffe zulässig.
Im Grunde bedeutet Bio also, dass die einzelnen Nahrungsmittel ohne Zugabe von Hormonen, chemischen Mitteln oder synthetischen Chemikalien produziert worden sind.
Ökologische Tierhaltung und Produktion
Eine artgerechte und ökologische Tierhaltung ist immer wertvoller, hier besteht gar kein Zweifel. Auch das Futter spielt eine zentrale Rolle : So verbietet die biologische Landwirtschaft beispielsweise, den Tieren gentechnisch manipuliertes Soja zu verabreichen. Für Tiere ist es mit Sicherheit deutlich angenehmer, auf einem Biohof zu leben, als in konventioneller Haltung. Auch was die Produktion anbelangt, steht eines mit Sicherheit fest : In Bio-Nahrungsmitteln sind deutlich weniger Pestizide enthalten, als in herkömmlichen Lebensmitteln.
Ganz egal, ob BIO oder nicht – jeder von uns kann selbst viel für die eigene Gesundheit und auch die Umwelt tun :
- Der Fleischgenuss sollte deutlich reduziert werden.
- Am besten sollten regionale Produkte eingekauft werden.
- Im Idealfall immer saisonal einkaufen.
- Lebensmittelverschwendung vermeiden.