ADHS – Ursachen, Symptome und Diagnosestellung

Hinter dem Kürzel ADHS steht die „Aufmerk­sam­keits-Defizit-Hyper­ak­ti­vitäts-Störung“: Diese gehört zum Bereich der Verhaltens- und Emoti­ons­stö­rungen. Das ADHS Syndrom kann sowohl Kinder als auch erwachsene Personen betreffen, die Stellung der Diagnose erfolgt aber vorwiegend im frühen Kindes­alter. Charak­te­ris­tisch für dieses Syndrom ist eine ausge­prägte Unauf­merk­samkeit, eine Hyper­ak­ti­vität sowie ein impul­sives Verhalten. Die genauen Begleit­erschei­nungen können aber von Mensch zu Mensch ganz unter­schiedlich ausfallen. Je nach Inten­sität der Symptome muss darüber entschieden werden, ob verhal­tens­the­ra­peu­tische oder medi­ka­mentöse Maßnahmen über­haupt notwendig sind.

Im umgangs­sprach­lichen Gebrauch ist ASHS auch als „hyper­ki­ne­tische Störung“ oder „Zappel­philipp-Syndrom“ bekannt.

Mit welchen Symptomen macht sich das ADHS Syndrom bemerkbar ?

Die typi­schen Symptome sind :

  • Impul­si­vität
  • Unauf­merk­samkeit
  • Hyper­ak­ti­vität
  • Konzen­tra­ti­ons­pro­bleme
  • Impulsive Reak­tionen wie zum Beispiel Wutausbrüche
  • Emotionale Probleme wie Stimmungsschwankungen
  • Vergess­lichkeit
  • Verlang­samte Reaktionen
  • Leis­tungs­schwäche (Lese- und Rechtschreibschwäche)
  • Moto­rische Probleme wie zum Beispiel Probleme, das Schreiben zu erlernen oder mit Besteck zu essen.

Besonders häufig macht sich diese Störung zwischen dem 6 und dem 7. Lebensjahr bemerkbar und erreicht mit ungefähr 11 Jahren den Höhe­punkt der Ausprägung.

Im Säug­lings­alter lassen sich bei Kindern mit einer ADHS Störung häufig Begleit­erschei­nungen wie Schlaf­pro­bleme oder Unruhe beobachten.

Zudem kann es bei den betrof­fenen Kindern auch Probleme mit der Nahrungs­auf­nahme sowie der Verdauung geben. In Klein­kind­alter domi­niert besonders die Hyper­ak­ti­vität und auch Wutaus­brüche werden immer häufiger.

Welche Ursachen liegen dem ADHS Syndrom zugrunde ?

Die genauen Ursachen und Auslöser sind noch nicht abschließend geklärt. Vermutet werden von Experten und wissen­schaft­lichen Forschungen aber folgende Auslöserfaktoren :

  • Gene­tische Prädispositionen
  • Erworbene Faktoren
  • Psycho­so­ziale Aspekte.

Im Rahmen der gene­ti­schen Veran­lagung kann zum Beispiel eine gestörte Signal­über­tragung im Gehirn vorliegen. Insbe­sondere der Neuro­trans­mitter Dopamin, der wesentlich an der Signal­über­tragung beteiligt ist, liegt in einer zu geringen Konzen­tration vor. In nicht wenigen Fällen leiden auch Geschwister, Eltern oder sonstige nahe Verwandte am ADHS Syndrom.

Auch das kind­liche Lebens­umfeld spielt eine wesent­liche Rolle, denn psycho­so­ziale Faktoren können die Entstehung einer tatsäch­lichen Erkrankung begünstigen.

Zu den erwor­benen Auslö­ser­fak­toren gehört zum Beispiel ein Alkohol- oder Drogen­konsum der Mutter in der Zeit der Schwan­ger­schaft. Zum Teil kann es infol­ge­dessen zu einer ADHS Störung kommen.

Wie wird die Diagnose gestellt ?

Zur Stellung einer konkreten Diagnose muss bei einem Anfangs­ver­dacht ein Facharzt aufge­sucht werden. Am Anfang steht immer eine Befragung. Auch neuro­psy­cho­lo­gische Test­ver­fahren wie zum Beispiel die Unter­su­chung bestimmter Hirn­areale kommen im Rahmen der Diagno­se­stellung zur Anwendung.

Des Weiteren wird auch häufig das Gespräch mit Vertrau­ens­per­sonen des betrof­fenen Kindes gesucht, so zum Beispiel mit Lehrer, Erziehern oder Eltern.